So geht Fondssparen

Wie geht Fondssparen? Eine Frage, die du dir vielleicht auch schon einmal gestellt hast?

Eine weitere Frage könnte lauten: Wenn monatlich 100 € in ein Depot eingezahlt werden, sind dann nach einem Jahr 1200 € plus Zinsen im Depot?

Ganz so einfach ist es nicht. Mit einem Beispiel will ich dir das Problem etwas näher bringen.

Was ist Fondssparen?

Das lässt sich ganz kurz beantworten. Fondssparen ist das Geldanlegen mittels Investmentfonds.

„Ein Investmentfonds“, so schreibt das FAZ.NET-Börsenlexikon dazu, „ist ein von einer Kapitalgesellschaft (Investmentgesellschaft) verwaltetes Sondervermögen, das in Wertgegenstände wie Aktien, Anleihen (Renten), Immobilien, Rohstoffen und / oder Derivaten angelegt wird.“ [1]

Wichtig ist:

„Das von Anlegern eingezahlte Geld bleibt als Fondsvermögen vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt und im Eigentum der Anleger, fällt daher auch im Konkursfall nicht unter die Insolvenzmasse der Gesellschaft.“ [1]

 

Welche Möglichkeiten gibt es? [2]

  1. Fondssparen als Einmalanlage
    Als Anleger erwirbst du mit einem Einmalbetrag, der, so wird empfohlen, nicht kleiner als 1000 € sein soll, Anteile an einem Fonds.
  2. Fondssparen als regelmäßiges monatliches Sparen
    Als Sparer erwirbst du jeden Monat für einen festen Geldbetrag Fondsanteile. Der Wert der Anteile kann aufgrund der Kurse schwanken. Dadurch erwirbst du für die gleiche Einzahlung mal weniger Anteile (höherer Kurs) bzw. mal mehr Anteile (niedrigerer Kurs). Dieser Effekt wird als „Cost-Average-Effekt“ bezeichnet.
  3. Fondssparen als Altersvorsorge
    Hierzu existieren Auszahlpläne, die mit Beginn des Rentenalters monatliche Auszahlungen vornehmen oder Pläne mit Kapitalverbrauch. Die Auszahlung endet dann, wenn das Kapital verbraucht ist.

In diesem Beitrag geht es um die zweite Variante, Fondssparen als regelmäßiges monatliches Sparen.

Du hast vielleicht schon lange gesucht, bevor du dich für einen geeigneten Fonds entschieden hast. Schließlich hast du z.B. einen Aktienfonds Deutschland gewählt:

DekaFonds CF

Natürlich hast du dich vorher (!) ausführlich über das Fondssparen im Allgemeinen informiert, z.B. auf den Seiten

http://www.finanzwesir.de

http://www.finanztip.de

Das solltest du tun, denn ich bin kein Finanzberater und werde mich hüten, dir Anlageempfehlungen zu geben. Für das Beispiel musste jedoch ein konkreter Fonds her, egal, wie es ausgeht.

Das Beispiel

Angenommen, es ist dein Plan, monatlich 100 € zu investieren. Dein Depot hast du am 16.2.2017 eröffnet und gleichzeitig die erste Einzahlung vorgenommen.

Du möchtest die Entwicklung mit Excel verfolgen und baust dir die folgende Tabelle auf. Beispielhaft sind die Kurse für 10 Börsentage eingetragen.

Fondssparen1

Notiere am besten täglich sowohl den Ankaufs- als auch den Verkaufskurs. Oder suche nach einer Möglichkeit, die Daten direkt aus dem Internet zu laden. In diesem Beispiel gehe ich nicht darauf ein. Die eingetragenen Werte habe ich im täglichen Wirtschaftsteil der „Schweriner Volkszeitung“ gefunden.

Trage an den Kauftagen die 100,00 € in die Spalte C, hier in C8, ein. In Spalte E, hier in E8, werden mit dieser Formel die erworbenen Anteile ausgerechnet (Einzahlung / Kurs).

=C8/D8

In Spalte I soll die Summe der Anteile stehen (Bestand + Zugang – Abgang) stehen.

=I7+E8-H8

In Spalte J schließlich soll zu sehen sein, wieviel die Fondsanlage am jeweiligen Tag wert ist. Der Wert entspricht dem möglichen Verkaufserlös. Dazu müssen die kumulierten Anteile mit dem aktuellen Verkaufskurs multipliziert werden.

=WENN(G8<>““, G8*I8;J7)

Hast du die Absicht, den gesamten Anlagebetrag oder einen Teil zu verkaufen, musst du in Spalte F den Betrag oder in Spalte G die Anteile eintragen.

In Spalte H muss dann diese Formel stehen:

=F8/G8

Wann solltest du verkaufen?

Das ist nicht so einfach zu sagen. Die Kurse können täglich schwanken, deswegen kann der mögliche Verkaufserlös auch schon mal unter den kumulierten Einzahlungen liegen. Nachfolgende Tabelle zeigt ein paar Kurse zwischen 2007 und heute. Erst in diesen Tagen wurde wieder das Niveau von 2015 erreicht.

Fondssparen2

Du musst dir darüber im Klaren sein, dass es eine Zeit lang auch bergab gehen kann. Längerfristig betrachtet verzeichnet der Fonds von 2007 an bis jetzt aber eine positive Entwicklung. Lege deinen Sparplan deshalb auch längerfristig an.

Mit dem Sparen solltest du beginnen, wenn der Kurs gerade mal niedriger ist, sich aber langsam positiv entwickelt. Bei einem geringen Kurs erhälst du mehr, bei einem hohen Kurs weniger Anteile. Das ist der Cost-Average-Effekt. Damit erzielst du als Anleger nach längerer Sparzeit einen besseren Durchschnittspreis.

Es kann demnach auch positiv sein, wenn der Kurs mal sinkt.

Ein gutes, wenn auch übertriebenes Beispiel, findest du z.B. hier. [3]

Verkauf also bei einem hohen Kurs und hohen Anteilen. Frage dich aber auch zum jeweiligen Zeitpunkt, ob du dein Sparziel bis hierher erreicht hast. Dazu kannst du die Excel-Funktion ZW (Zielwert, Endwert) verwenden.

Ein Beispiel: Du willst nach drei Monaten verkaufen, das sind die Argumente für die Funktion:

Fondssparen3

=ZW(D54;D55;D56;D57;D58)

=-301,25

Du rechnest auf Monatsbasis. der Jahreszins, dein Wunschzins von 5%, wird dazu durch 12 geteilt, als Zahlungzeitraum gibst du 3 (Monate) ein.

Die Funktion ZW errechnet -301,25 als Zielgöße (Minus, weil Auszahlung aus dem Depot). Wenn dein Depot mindestens diesen Bestand ausweist, kannst du verkaufen, wenn auch nicht unbedingt mit Gewinn, so doch ohne Verlust.

Zum Thema Zinsen und Depotgebühren habe ich in diesem Beitrag absichtlich nichts aufgenommen, das ist von Fonds zu Fonds und von Gesellschaft zu Gesellschaft sehr unterschiedlich.
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Und zu guter Letzt, vergiss den Fiskus nicht. Er ist immer dabei, wenn du Geld verdienst. Konsultiere ggf. einen Steuerberater.

Quellen:

[1] http://boersenlexikon.faz.net/investme.htm

[2] Vergleiche
http://www.finanzbranchen.de/Moeglichkeiten-der-Geldanlage/Fondssparen-5.php

[3] http://www-wertpapierdepot.net/boersenlexikon/cost-average-effekt/


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2 Gedanken zu „So geht Fondssparen“

  1. Hallo Herr Pundt,

    der Finanzwesir vertritt einen langfristigen, passiven Investmenstil.
    Das passt so gar nicht zu Ihrer Excellösung. Tägliche Kurse braucht eigentlich niemand. Ein Verkauf nach drei Monaten widerspricht auch dem Fondsspargedanken. Das ist eher zocken…

    Beim Auszahlungsplan kehrt sich der Cost-Average übrigens genau ins Gegenteil…

    Aber alles ist besser als Versicherungssparen mit einer Lebensversicherung…

    Beste Grüße

    1. Hallo Herr Eitel, es war so gar nicht meine Absicht, Fondssparen als 3-Monatslösung zu favorisieren. Das kann nicht gutgehen. Wohin Zocken führt, haben wir vor wenigen Jahren erlebt. Aber wem es Spass macht, kann doch trotzdem täglich die Kurse festhalten?

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