Braucht ein Blogger einen Redaktionsplan? Vor dieser Frage standen wohl die meisten aus der Zunft der Schreiber schon einmal.
Viele wollen frei und spontan sein in der Entscheidung, was sie als nächstes Thema anfassen und lehnen deshalb einen solchen Plan ab.
Andere brauchen ein Gerüst, das ein planmäßiges und systematisches Arbeiten ermöglicht.
Der Beitrag zeigt Gründe für einen Redaktionsplan auf und liefert ein Muster für einen Plan, wie ich ihn führe.
1. Warum ich einen Redaktionsplan habe
Als Blogger weiß ich in der Regel, worüber ich schreiben will. Mit meinem Blogthema habe ich mir schon einmal eine grobe Richtung vorgegeben.
Bloggen ist eine langfristige Sache. Wenn ich als Blogger Erfolg haben und sogar Produkte und Leistungen verkaufen will, brauche ich eine gewisse Strategie, das ist unbestritten. Mein Redaktionsplan ist dafür ein gutes Hilfsmittel.
Der Redaktionsplan gibt mir stets eine Übersicht, was ich wann in der Vergangenheit geschrieben habe, woran ich gegenwärtig arbeite und was ich künftig schreiben will.
Vergangene und künftige Blogposts lassen sich abstimmen, ich kann erkennen, auf welchen älteren Artikeln ich vielleicht noch einmal aufsetzen kann oder welchen Artikel ich gänzlich neu schreiben sollte.
Ein Blogger muss darüber schreiben, was seine Leser lesen wollen und erwarten. Ansonsten wird der Erfolg dauerhaft ausbleiben.
Aber, ein Redaktionsplan ist nicht in Stein gemeißelt. Ein Blogger bleibt flexibel, er kann nach wie vor schreiben, worauf er gerade Lust hat.
Ein Plan kann geändert werden. Er ist zunächst eine Sammlung von Themen, die ich mir selbst vorgegeben habe. Insofern übt er keinen Druck auf mich aus.
Wenn ich eine Idee für einen künftigen Beitrag habe, trage ich sie in den Plan ein. Irgendwann stoße ich auf die Idee und kann dann entscheiden, ob ich den Beitrag schreiben will oder ob ich ihn auf später verschiebe. Aber die Idee ist notiert und geht nicht verloren.
2. Wie ein Redaktionsplan in Excel aufgebaut werden kann
Es gibt im Internet unzählige Beispiele zur Gestaltung eines Redaktionsplans. So gibt es Beispiele mit Trello, mit Asana und mit Excel. Ich habe mich für einen Plan in Excel entschieden, was für mich naheliegend war, denn Excel ist mein Thema.
Ich nenne meinen Redaktionsplan „Blogplan„, denn ich bin Einzelkämpfer und habe keine Redaktion.
Ein Muster meines Blogplans findest Du hier:
Der Blogplan enthält bis auf die eine (=TEXT) keine weiteren Formeln.
Er beginnt im Spaltenkopf links mit dem Wochentag und dem Datum. Das Datum ist vollständig vom 01.01. bis zum 31,12. in Spalte B eingetragen bzw. mit dem Ausfüllkästchen ausgefüllt. Der Wochentag in Spalte A „berechnet“ sich nach dieser Formel:
=TEXT(B9;“TTT“)
Spalte C zeigt den Status der Bearbeitung an. Gewählt ist hier der Buchstabe „n“ in der Schriftart Webdings.
Den Status änderst Du manuell entsprechend dem Arbeitsfortschritt. Vorgaben dazu sind in C3:E6 aufgeführt.
Spalte D weist eine Nummer aus, das ist meine individuelle Zähl-Nr. für die Blogartikel.
Diese Spalte kannst Du auch weglassen, wenn Dir diese Information nicht wichtig ist.
In Spalte E trägst Du Deine Blogkategorie, in Spalte F den (Arbeits-) Titel des geplanten Beitrags und in Spalte G die Keywords ein.
Die Spalten H bis L dienen Dir als Hinweis, auf welchen Plattformen der Beitrag veröffentlicht bzw. promoten werden soll. Im Musterplan habe ich dafür Spalten für Twitter, Google+, Pinterest und Facebook vorgesehen. Passe das einfach Deinen Wünschen an.
Der Tag der Veröffentlichung bzw. des Social Media – Posts steht in Spalte B.
Spalte M nimmt den Link zum Blogbeitrag auf. Den brauchst Du, um ggf. schnell mal in den Beitrag zu gehen und zum Promoten.
Zum Promoten sehe ich acht Zeiträume vor. Diese kannst Du für Dich aber ganz anders bestimmen.
- 0 Tag der Veröffentlichung
- + 2 2 Tage nach Veröffentlichung
- + 10 10 Tage nach Veröffentlichung
- + 20 20 Tage nach Veröffentlichung
- + 40 40 Tage nach Veröffentlichung
- + 60 60 Tage nach Veröffentlichung
- + 80 80 Tage nach Veröffentlichung
- alt ältere Beiträge
Du kannst Dich z. B. aber auch an einem Artikel auf „Blog2Social“ [1] orientieren.
In die Spalten N bis U setzt Du dann je nach Zeitraum ein „X“.
Beispiel (siehe Musterplan) :
Für den 08.01.2019, einem Dienstag, ist die Veröffentlichung meines 211. Artikels mit dem Titel „Die Excel-Funktionen MIN, MAX, KKLEINSTE, KGRÖSSTE“ in der Kategorie „Funktionen“ geplant.
Er soll auf dem Blog veröffentlicht und am gleichen Tag bei Twitter, Pinterest, Google+ und Facebook bekannt gegeben werden.
Die nächsten Aktionen zum Promoten erfolgen bei mir in der Regel nur auf Twitter.
Die „+ 2“ – Aktion findest Du unter dem Datum 10.01. 2019, gekennzeichnet mit einem „X“ in der Spalte O.
Die „+ 10“ – Aktion findest Du am 18.01.2019, das „X“ ist in Spalte P gesetzt.
So verfährt Du weiter bis zur „+ 80“ – Aktion.
Um jeden Tag etwas auf Social Media zu posten, fülle ich die leeren Zeilen zwischen den Promotionsterminen mit „alt“ – Beiträgen. Darin erinnere ich immer wieder mal an Beiträge aus dem Vorjahr, aus dem Vorvorjahr usw.
Es kann passieren, dass zu einem Datum bereits ein Eintrag besteht. Füge dann eine neue Zeile ein und kopiere das entsprechende Datum mit Wochentag.
So kannst Du entscheiden, ob Du täglich nur ein-, zwei-, drei- viermal oder öfter an die Öffentlichkeit gehen willst.
Auf den Eintrag einer Uhrzeit verzichte ich in meinem Plan, darüber entscheide ich spontan.
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Hallo Gerhard,
vielen Dank für diesen schönen Artikel. Der Redaktionsplan ist tatsächlich etwas, womit sich jeder (ernsthafte) Blogger auseinander setzen sollte und die hier vorgestellte Vorlage ist einfach in der Handhabung und enthält trotzdem alles Wichtige. Mir gefällt auch gut, wie Du die Promotion in Deinem Blogplan handhabst.
Schöne Grüße,
Martin
Hallo Martin,
ich danke dir für deinen netten Kommentar. Das Thema hat wenig mit Excel zu tun, auch habe ich auf Verformelungen und Automatisierung im Plan verzichtet, aber bei meiner Veröffentlichungsfrequenz komme ich bestens damit zu recht. So werde ich weitermachen, die Blogstatistik gibt mir da recht.
Schöne Grüße
Gerhard